Liebes Tagebuch!

Um von unserem diesjährigen Zeltlager zu berichten, haben wir hier ein kleines Tagesbuch eingerichtet. Und unüblicherweise ist es bei uns gewünscht, daß Ihr in unserem Tagebuch schnüffelt... :-)


Sonntag, 24.07.2011

Hallo liebes Tagebuch,


ich bin total aufgeregt! Morgen ist es so weit, dann startet die diesjährige Sommerfahrt der Jugendfeuerwehr Nusse. Nachdem wir schon mehrfach an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern, in Niedersachsen und Hessen waren, führt uns die Fahrt in diesem Jahr nach Berlin. Geplant sind der Besuch im Reichstag, eine Werksbesichtigung bei der Fa. Rosenbauer und die Erkundung der Stadt im Hinblick auf die deutsch-deutsche Geschichte. Außerdem haben die Ausbilder noch eine Überraschung angekündigt.

Da wir morgen sehr früh starten werden, und ich noch ein bisschen schlafen sollte, muss ich nun Schluss machen. Morgen werde ich Dir dann von dem Start in das Jahres-Highlight berichten.

Deine Jugendfeuerwehr Nusse


Montag,

25.07.2011


Hallo liebes Tagebuch,

ein langer Tag geht nun zu Ende. Heute Morgen haben wir uns um 5:45 Uhr am Gerätehaus in Nusse getroffen, um die Fahrzeuge für die Sommerfahrt zu beladen. Um 6:30 Uhr hieß es dann: „Berlin, wir kommen“. Nach einer Frühstückspause und 3,5 Stunden Autofahrt haben wir dann unser Ziel erreicht – das Abenteuercamp in Berlin-Grünewald. Wir wurden dort schon sehnsüchtig erwartet, was uns Mitglieder schon stutzig gemacht hat. Aber dann verrieten uns die Betreuer die Überraschung: Während dieser Fahrt haben wir die Möglichkeit Kontakt mit einer polnischen Jugendgruppe aufzunehmen und einige Aktivitäten gemeinsam durchzuführen.

Und dann ging es auch recht bald mit der Kontaktaufnahme los. Nach einer Reihe von Kennenlernspielen sind wir gemeinsam mit der S-Bahn in die City gefahren und haben dort in vier Gruppen eine Stadtrallye gemacht. Dabei haben wir schon viel sehen können: Alexanderplatz mit Weltzeituhr, Friedrichstraße, Checkpoint Charly, Brandenburger Tor, Reichstag, Hauptbahnhof und jüdisches Denkmal. Die ganzen Kilometer haben wir natürlich zu Fuß zurückgelegt.

Für das kulinarische Wohl war am Ende des Tages auch gesorgt: Gemeinsam haben wir dann mit 38 Leuten gegrillt. Auch wenn es mit der Verständigung noch nicht ganz so einfach ist, hat es großen Spaß gemacht. Und dann gab es wieder eine Überraschung: Theo (unser Jugendwart) hat uns sein musikalisches Talent auf der Gitarre gezeigt. Na ja, sagen wir es mal lieber so; er hat es versucht!

An diesem Tag gab es aber noch eine Überraschung. Unser Betreuer Kai Prüßmann, der sich seit 17 Monaten auf der Walz befindet, hat ebenfalls den Weg nach Berlin gefunden und wird uns bis Mittwoch begleiten.

So liebes Tagebuch, ich muss nun Schluss machen, denn meine Äuglein werden Müde.



Dienstag,

26.07.2011


Hallo liebes Tagebuch!

Nach einer erholsamen, aber zu kurzen Bettruhe, wurden wir bereits um 7:50 Uhr unsanft von Theo geweckt. Obwohl wir es nicht wahrhaben wollten, hatte unser Jugendwart seine Drohung mit dem Frühsport wahr gemacht. Wie in den Jahren zuvor „durften“ wir eine Runde joggen und anschließend in den nahegelegenen Badesee springen.
Nachdem wir uns bei einem gemeinsamen Frühstück gestärkt hatten, begannen wir mit dem eigentlichen Tagesprogramm. Dieses stand unter dem Motto „Über den Wolken“ Bis in den späten Nachmittag hinein hielten wir uns unter der Anleitung von drei ausgebildeten - zum Teil sehr gut aussehenden Trainerinnen - in dem zum Abenteuercamp gehörenden Hochseilgarten auf. Ziel war es, in kleinen Teams die beiden Gruppen unterschiedlicher Nationen zu mischen und dadurch den kommunikativen Austausch zu stärken. Dies wurde dadurch erreicht, indem ein Teammitglied gesichert von den anderen Teammitgliedern den Hindernisparcours überwinden konnte.
Am frühen Abend bereiteten wir gemeinsam mit der polnischen Jugendgruppe das Abendessen vor: Es gab Spaghetti mit Tomaten-Hackfleisch-Soße – hmm, wie lecker!
Anschließend zeigten wir anhand von kommunikativen Abenteuerspielen, wie wichtig Kommunikation, Vertrauen und Teamplay sind.
Am gemütlichen Lagerfeuer ließen wir den Abend ausklingen.



Mittwoch,

27.07.2011


Hallo liebes Tagebuch!

Tag Drei neigt sich dem Ende zu. Die Wochenmitte begann für uns bereits um 6:15 Uhr. Teils sehr verschlafen machten wir uns dann auf den Weg zum Baden und auch heute hatte das Wasser eine gefühlte Temperatur von -10°C.

Nach dem Frühstück eilten wir (via Bus und Bahn) in die Innenstadt, denn wir sollten Berlin heute mal etwas anders kennenlernen; mit dem Fahrrad. Beim Bahnhof Zoo, wo unsere Tour begann, haben wir unsere gemieteten Fahrräder abgeholt. Die von den Betreuern bereits am Abend vorher ausgearbeitete Route war rund 25 Kilometer lang und führte uns innerhalb von 8,5 Stunden von der Siegessäule über das Reichstaggebäude und die East-Side-Gallery bis hin zum stillgelegten Flughafen Tempelhof. Hier hatten wir die einmalige Gelegenheit, mit den Fahrrädern die Start- und Landebahn über die gesamte Länge zu befahren. Diese Erfahrung kann man bundesweit nur hier machen und es ist irres Gefühl! Auf dem Rückweg haben wir dann noch den Potsdamer Platz mit dem Sony-Center gesehen.

Nachdem wir im Camp dann noch gemeinsam gegrillt haben, sind wir todmüde in die Betten gefallen.



Donnerstag,

28.07.2011


Hallo liebes Tagebuch,

heute hatten wir wieder einen ereignisreichen Tag. Da wir bei jeder Sommerfahrt immer etwas Feuerwehrbezogenes unternommen haben, sind wir heute nach Luckenwalde gefahren. Dort hatten wir die Gelegenheit, das produktivste deutsche Werk des Weltmarktführers in der Produktion von Feuerwehrfahrzeugen – die Firma Rosenbauer – zu besichtigen. Bereits beim Betreten des Firmengeländes konnte man bemerken, dass bei einigen eingefleischten Feuerwehrleuten beim Anblick der ausgestellten Fahrzeuge das Herz aufging. Sehr ausführlich, lebhaft und sehr nah am Geschehen, wurden wir durch die Geschichte, Organisation und Produktion der Firma geführt.

Anschließens ging es unter leichtem Zeitdruck zurück nach Berlin. Um 13:30 Uhr hatten wir nämlich einen Termin im Reichstagsgebäude. Dort hörten wir erst einen Vortrag über das Gebäude und die darin zu leistende Arbeit, ehe wir noch einen Termingespräch mit einem Büromitarbeiter des für unseren Wahlkreis zuständigen Bundestagsmitglied wahrnahmen. Zum Schluss unseres Besuches in diesem ehrwürdigen und prächtigen Gebäude bekamen wir die Möglichkeit, Berlin auf eine weitere Weise zu erkunden – von oben. Von der Dachterrasse des Reichstagsgebäudes aus hatten wir eine sehr schöne Aussicht auf die Stadt. Es war uns daher möglich, die Sehenswürdigkeiten, die wir am Montag zu Fuß und am Mittwoch mit dem Fahrrad besucht hatten, aus der Vogelperspektive zu betrachten.

Da es heute der letzte gemeinsame Abend mit der polnischen Jugendgruppe war, hatten deren Betreuer vorgeschlagen, dass sich die Gruppen gegenseitig bekochen könnten. Diese Aktion kam bei den Jugendlichen sehr gut an und hat auch sehr viel Spaß gebracht.

So liebes Tagebuch, nun geht unser letzter Tag hier in Berlin zu Ende. Morgen werde ich mich dann ein letztes Mal von unserer Sommerfahrt 2011 melden. Bis dahin wünsche ich Dir eine gute Nacht.



Freitag,

29.07.2011


Hallo liebes Tagebuch,

aufgrund des schlechten Wetters fiel heute der Frühsport aus und wir starteten den Tag mit einem letzten gemeinsamen Frühstück mit der Jugendgruppe aus Krakau. Danach hieß es dann wieder einmal „Fahrzeuge beladen“. Da die Wehrführung uns die Nutzung des Feuerwehrfahrzeuges erlaubt hatte, konnte das meiste Gepäck darin verstaut werden. Der Rest wurde dann in den zwei mitgebrachten Privatautos untergebracht.
Die folgende Verabschiedung war recht herzlich und man versprach sich gegenseitig in Kontakt zu bleiben. Unser Jugendwart hatte sogar eine Einladung nach Krakau erhalten, um einen möglichen Aufenthalt unsererseits dort zu prüfen.
Als letzte Aktivität unserer Berlin-Fahrt stand ein Aufenthalt in der City auf dem Programm. In kleinen Gruppen durften die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Nusse das Areal um den Alexander-Platz, das Rotes Rathaus und den Fernsehturm erkunden. Die Betreuer haben während dessen einen Ausflug auf den Fernsehturm gemacht.
Gegen 14:30 Uhr traten wir dann unsere Heimreise an und trafen um 18:10 Uhr am Gerätehaus in Nusse ein. Nun galt es noch die Fahrzeuge wieder aufzuklaren. Hierbei zeigte sich erneut der gute Zusammenhalt der Jugendlichen untereinander, denn schon nach kurzer Zeit war das Feuerwehrfahrzeug wieder sauber, beladen und für den Feuerwehrdienst einsatzbereit.

So liebes Tagebuch, jetzt ist die diesjährige Sommerfahrt der Jugendfeuerwehr Nusse schon wieder vorbei. Fünf Tage, die teils anstrengend aber auf alle Fälle ereignisreich und informativ waren, liegen nun hinter uns. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr, wenn wir wieder so eine Fahrt unternehmen, und ich Dir dann davon berichten kann.



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